Die ständige Erreichbarkeit die wir uns durch technische Innovation, haben uns auch viel Einschränkung beschert. Obwohl wir vieles schnell klären können mit einer Chat Nachricht oder Anruf haben wir immer weniger Zeit. Die Menschen vor 40 Jahren mussten vielleicht schwer Arbeiten, waren aber insgesamt glücklicher als Heute. In meiner Zeit als Ministrant lernte ich den Pfarrer Gottfried Wiesbeck kennen, der eine ganz andere und sehr Moderne Vorstellung hatte im Hinblick auf die Zukunft der Kirche. Leider wurde er dafür oft gerügt und unter Druck gesetzt dies zu Unterlassen. Es ist schade, dass Seelsorger die kämpfen für eine modern Kirche, unterdrückt werden und ruhig gestellt werden. Der neue Papst strebt zwar einige Änderungen an in der katholischen Kirchen, aber die analoge Ausrichtung des Konzerns Kirche wird wohl noch einige Jahrzehnte Dauern.
Ein Riesen Paket an altmodischen Auslegungen muss endlich angepackt werden und bearbeitet werden, um wieder Relevanz in der Kirche in der Welt zu erlangen. Ich habe hier einen Auszug einer Silvester predigt von Gottfried Wiesbeck heraus gesucht, um einen Einblick zu gegeben. Auch ein hin weiß dass es in der Kirche durchaus Revoluzzer gibt, die für eine Moderne Kirche kämpfen.
Gottfried Wiesbeck wirkte als Krankenhaus-Seelsorger im Klinikum rechts der Isar in München, als Pfarrer von Oberdorfen und Dorfen und zuletzt in Pastetten und Buch am Buchrain. Am 26. August 2003 verstarb Pfarrer er.
”…Ein Blatt, das nicht im Ruf steht, besonders kirchenfreundlich zu sein, der Spiegel, hat auch in der neuesten Ausgabe eine breite Schilderung eines solchen Falles, hat auch einen langen Artikel über Priesterkinder geschrieben. Man hat freilich keine Zahlen. Es sind nur Schätzungen. Die gibt es auch. Und ich sage, ein einziges Kind, das hier ohne Vater aufwächst und dessen Leben beeinträchtigt ist, ist ein ausreichendes Argument gegen den Zölibat. Wie gesagt, die Missbrauchsfälle sind keine zölibatäre Folge. Ich denke, die Kirche der Zukunft wird es sich gar nicht mehr leisten können, Probleme auf die lange Bank zu schieben. Es werden ein paar Dinge kommen, so sicher wie das Amen in der Kirche. Man wird auch in der katholischen Kirche einsehen, dass Priesteramt – priesterlicher Dienst besser gesagt – und Ehelosigkeit nicht unbedingt zusammengehören müssen. Man wird das Zölibatsgesetz lockern – weltweit. Man weiß, dass es nicht mehr anders geht. Man wird auch die Dinge ändern müssen, die den Gläubigen heute noch am meisten auf den Nägeln brennen: Die seelsorgerliche Behandlung von wiederverheirateten Geschiedenen, die eigentlich von den Sakramenten ausgeschlossen wären. Das lässt sich auch nicht mehr halten. Das kann man nicht tun. Man muss den Menschen helfen. Jede andere Kirche gibt nach einigen Jahren Pause die Möglichkeit wieder kirchlich zu heiraten, auch die orthodoxe Kirche. Nur die katholische stellt sich so quer.”
(Silvesterpredigt am 31. Dezember 2002 Pastetten)
Links:
http://www.gottfried-wiesbeck.de
http://www.merkur-online.de/lokales/regionen/sanfte-rebell-dorfen-wirkt-ueber-hinaus-207261.html